Eine wirtschaftliche
Anwendung linearer Funktionen: die Nachfragefunktion
Beispiel
Wie viel ist eine
Kundin/ein Kunde bereit zu bezahlen?
Eine Produktionsfirma von hochwertigen Netbooks kann natürlich
den Verkaufspreis nicht beliebig festsetzen. Einerseits müssen
die Kosten der Produktion gedeckt werden – am besten sollte
auch Gewinn erzielt werden –, andererseits würde ein
zu hoher Verkaufspreis die Nachfrage nach den Netbooks stark verringern.
Um den für den Betrieb günstigsten Verbrauchspreis
herauszufinden, beobachten die Verantwortlichen eine Zeit lang das
Verhalten der Kundinnen/Kunden bei Preisveränderungen.
Aufgabe 54
Erheben der Nachfrage
Folgende Nachfrage der Kundinnen/Kunden wird beobachtet:
Bei einem Preis von 300,- € beträgt die Nachfrage 15
000 Stück.
Bei jeder Preiserhöhung um 50,- € werden um 1000
Stück weniger Netbooks nachgefragt.
Gehe davon aus, dass sich die Nachfrage bei jeder
Preiserhöhung um 50,- € um weitere 1000
Stück reduziert.
a) Wie
könnte die Nachfrage bei einem Preis von 250,-€
aussehen?
b) Lege eine Tabelle an, die die Nachfrage bei einem Preis von 100
€ bis 700 € in 50 €-Schritten wiedergibt.
c) Stelle diese Nachfragesituation in einem Koordinatensystem grafisch
dar!
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Preis |
100 |
150 |
200 |
250 |
300 |
350 |
400 |
450 |
500 |
550 |
600 |
650 |
700 |
Menge |
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15 000 |
14 000 |
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Aufgabe 55
Entwicklung der
Nachfrage
a) Warum
verläuft die Nachfrage nach einem Produkt absteigend?
b)
Bei welchen Produkten kann die Nachfrage mit höherem Preis
sogar
steigen? Erkundige dich in diesem Zusammenhang im Internet, was man
unter dem so genannten Snob-Effekt
bei Gütern versteht.
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Information 20
Richtwerte
Verbindet man die einzelnen Punkte im
Diagramm, so lässt sich erkennen, dass sie auf einer Geraden
liegen.
Die Gerade schneidet die beiden Achsen. An diesen Stellen liegen
wirtschaftlich bedeutende Richtwerte. |
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Aufgabe 56
Richtwerte
a) Lies
zunächst die Koordinaten der in der Grafik
eingezeichneten Punkte ab. Welche wirtschaftliche Bedeutung
haben diese
beiden Richtwerte?
b) Begründe, warum nur jene Punkte der Geraden, die im ersten
Quadranten liegen, praktische Bedeutung haben.
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Information 21
Höchstpreis
und Sättigungsmenge
Wirtschaftlich interessant ist es, herauszufinden, wo die so
genannte Schmerzgrenze
bei den Kunden liegt: jener Preis, ab dem wirklich niemand mehr das
Produkt kaufen würde.
Dieser Preis wird auch Höchstpreis
genannt.
Außerdem ist es überlegenswert, wie viele Kunden an
dem Produkt interessiert wären, wenn es überhaupt
nichts kosten würde. Selbst bei einem geschenkten Produkt gibt
es eine so genannte Sättigungsmenge.
Aufgabe 57
Höchstpreis und Sättigungsmenge
Gib durch Ablesen aus der vorigen Grafik Sättigungsmenge und
Höchstpreis an.
Lösung:
Sättigungsmenge
bei 21 000 Stück;
Höchstpreis bei 1050,- €.
Aufgabe 58
Der Funktionsterm
Ermittle aus den Angaben, dass 15
000 Stück bei einem Preis von € 300,- und 14 000
Stück bei €
350,- nachgefragt werden, den Funktionsterm der
Nachfragefunktion n(p).
p … Preis
n … nachgefragte Menge (kurz: Nachfrage)
Lösung:
n(300) = 15 000; n(350) = 14 000
Information 22
Höchstpreis
und Sättigungsmenge berechnen
Jetzt kannst du mithilfe der Nachfragefunktion n(p) den
Höchstpreis und die Sättigungsmenge berechnen.
Für den Höchstpreis
gilt, dass keine Nachfrage mehr
besteht.
Berechne p
in der Gleichung n(p) = 0.
Für die Sättigungsmenge
n gilt, dass der Preis 0
€ beträgt.
Berechne: n(0).
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Aufgabe 59
Höchstpreis und Sättigungsmenge berechnen
Berechne Höchstpreis und Sättigungsmenge für
die Nachfragefunktion n(p) = -20p + 21 000.
Lösung:
Der Höchstpreis, bei welchem die Nachfrage gleich null ist,
liegt bei 1050,-€.
Die Sättigungsmenge, also jene Menge, die bei einem Preis von
0,- € nachgefragt wird, beträgt 21 000 Stück.
Aufgabe 60
Verkaufsidee Müslimischung
Eine Gruppe von Studentinnen hat eine Verkaufsidee. Sie bieten
individuell zusammengestellte Müslimischungen an. Umfragen in
ihrem Umfeld lassen erwarten, dass sie bei einem Preis von 4 €
etwa 1000 Packungen pro Monat verkaufen können. Bei einem
Preis von 5 € beträgt die Nachfrage nur 750
Packungen. Nimm an, dass zwischen Preis und Nachfrage ein linearer
Zusammenhang besteht.
a) Um wie viel Packungen nimmt die Nachfrage ab, wenn sich der Preis um
1 € erhöht?
b) Lege eine Tabelle für p = 1; 2; 3; … 6 an.
c) Stelle den Zusammenhang zwischen Preis und nachgefragter Menge in
einem Koordinatensystem dar.
d) Ermittle die Funktionsgleichung der Nachfragefunktion n(p) und gib
eine sinnvolle Definitionsmenge und eine geeignete Zielmenge an.
e) Bestimme rechnerisch Höchstpreis und
Sättigungsmenge und kennzeichne die Werte in der grafischen
Darstellung.
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Aufgabe 61
Informationsblatt Wirtschaftliche Anwendungen
Erstelle ein Informationsblatt zu den Begriffen Kostenfunktion,
Fixkosten, variable Kosten, Erlösfunktion, Gewinnfunktion,
Break-Even-Point, Nachfragefunktion, Höchstpreis,
Sättigungsmenge und Snob-Effekt.